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Materialforschung im Kontext der Strukturintegrität

Der DVM verbindet Wissenschaft und Industrie, um die Materialforschung und -prüfung weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist es, den Wissenstransfer zu fördern, innovative Lösungen für Werkstoffe und Bauteile zu erarbeiten und technologische Fortschritte voranzutreiben. Durch interdisziplinären Austausch, praxisnahe Forschung und internationale Vernetzung tragen wir zur Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz technischer Systeme bei.

DVM Deutscher Verband für Materialforschung und-prüfung e.V. Stern Icon
Grafik: DVM verbindet Industrie und Forschung

Tradition und Fortschritt – von der Materialprüfung zur Strukturintegrität

Seit seiner Gründung im Jahr 1896 hat sich der DVM als zentrale Instanz für Materialforschung und -prüfung etabliert. Ursprünglich lag der Fokus auf der Entwicklung und Vereinheitlichung von Prüfverfahren, um Werkstoffe und Bauteile zuverlässig bewerten zu können. Über die Jahrzehnte hat sich das Verständnis jedoch weiterentwickelt: Heute betrachten wir Materialien nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit ihrer gesamten Struktur und den realen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind.Unter dem Leitgedanken der Strukturintegrität rücken wir die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Bauteilen und Systemen in den Mittelpunkt. Diese ganzheitliche Perspektive ermöglicht es, Materialien gezielt für ihre Anwendung zu optimieren, Schäden frühzeitig zu erkennen und innovative Lösungen für moderne technische Herausforderungen zu entwickeln.

Aufgaben und Ziele

Der DVM fördert den interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie, um Materialforschung und Bauteilsicherheit stetig weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist es, innovative Prüfverfahren, Berechnungsmethoden und Analysetechniken voranzutreiben und praxisnah nutzbar zu machen. Dabei setzen wir auf einen intensiven Wissenstransfer, um aktuelle Forschungsergebnisse schnell in industrielle Anwendungen zu überführen. Mit unseren Arbeitskreisen, Tagungen und Publikationen schaffen wir eine neutrale Plattform für den fachlichen Dialog und tragen dazu bei, technologische Standards zu sichern und weiterzuentwickeln.

Förderung der Material- und Bauteilprüfung durch innovative Methoden und Konzepte

Wissenstransfer und Vernetzung zwischen Forschung, Industrie und Prüfstellen

Weiterentwicklung der Strukturintegrität zur Verbesserung von Sicherheit und Zuverlässigkeit

Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Preise, Publikationen und Vortragsmöglichkeiten

Internationale Zusammenarbeit mit führenden Experten und Organisationen

Historisches Foto mit drei Männern

Gründung und Neuausrichtung

Ende des 19. Jahrhunderts wuchs der Bedarf an zuverlässigen Materialprüfungen, doch fehlende Standards erschwerten den Vergleich und die Weiterentwicklung von Werkstoffen. Um diesem Problem zu begegnen, gründeten deutsche Fachleute 1896 den DVM mit dem Ziel, einheitliche Prüfverfahren zu entwickeln und die Materialprüfung systematisch zu verbessern. Nach Unterbrechungen durch die Weltkriege wurde der Verband 1954 neu ausgerichtet und legte seinen Fokus verstärkt auf den wissenschaftlichen Austausch zwischen Forschung und Industrie.

Weiterentwicklung und heutige Rolle

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der DVM kontinuierlich weiter. Mit den DVM-Tagen, spezialisierten Arbeitskreisen und der Einführung des Konzepts der Strukturintegrität erweiterte sich das Tätigkeitsfeld über die reine Materialprüfung hinaus. Seit den 1980er Jahren stärkte der Verband seine Position durch organisatorische Neuerungen und eine aktive Geschäftsstelle. Heute verbindet der DVM Werkstoff-, Bauteil- und Verfahrensforschung und setzt sich für eine sichere, nachhaltige und innovative Nutzung von Materialien ein.

Gruppengespräche

Unsere Arbeitskreise

Alle Arbeitskreise
Betriebsfestigkeit
Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit der Lebensdauer und Belastbarkeit von Bauteilen im Maschinen- und Fahrzeugbau, insbesondere im Kontext moderner Leichtbaukonzepte und Berechnungsmethoden.
Gemeinschaftsgremium Werkstoffprüfung
Werkstoffeigenschaften und Prüfverfahren – von mechanischen und technologischen Tests bis hin zu zerstörungsfreien Methoden. Normung, Akkreditierung und neue Analysetechniken sind ebenso zentrale Themen.
Zuverlässigkeit tribologischer Systeme
Tribologische Systeme müssen sicher und langlebig funktionieren. Der Arbeitskreis vernetzt Forschung und Praxis, um ihre Wechselwirkungen besser zu verstehen und anwendungsnahe Lösungen zu entwickeln.
Fahrradsicherheit
Sichere und langlebige Fahrräder erfordern eine fundierte Auslegung und Prüfung. Der Arbeitskreis ermittelt Betriebslasten, entwickelt Prüfmethoden und trägt zur Normung und Qualitätssicherung bei.
Bauteilverhalten bei thermomechanischer Ermüdung
Temperatur- und mechanische Belastungen bestimmen die Lebensdauer vieler Hochtemperaturbauteile. Der Arbeitskreis entwickelt Berechnungsverfahren, erforscht Versagensmechanismen und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie.
Bruchmechanik und Bauteilsicherheit
Das Verhalten von Rissen und Schädigungen ist entscheidend für die Sicherheit und Lebensdauer von Bauteilen. Hier werden bruchmechanische Konzepte weiterentwickelt, Prüfverfahren optimiert und neueste Erkenntnisse aus Forschung und Industrie verknüpft.
Strukturbauteile aus Kunststoffverbunden
Die Entwicklung belastbarer Kunststoffverbundbauteile erfordert eine enge Verzahnung von Materialauswahl, Konstruktion und Prüfmethoden. Der Fokus liegt auf neuen Bemessungsmethoden und der Optimierung für Crash-, Umwelt- und Betriebslasten.
Brennstoffzelle, Batterie, elektrischer Antrieb – Anforderungen und Absicherung
Alternative Antriebssysteme erfordern sichere und effiziente Komponenten. Der Arbeitskreis untersucht Anforderungen an Batterien, Brennstoffzellen und elektrische Antriebe sowie deren robuste Integration ins Fahrzeug.
Digitalisierung für die Materialforschung und -prüfung
Digitale Methoden wie Maschinelles Lernen verändern die Werkstofftechnik und Bauteilauslegung. Der Arbeitskreis vermittelt anwendungsrelevante Konzepte, aktuelle Forschungsergebnisse und Best Practices für die digitale Materialforschung.
Elastomerbauteile
Elastomerbauteile müssen präzise ausgelegt werden, um Schwingungen und akustische Eigenschaften optimal zu steuern. Ihr komplexes Materialverhalten stellt hohe Anforderungen an Berechnungs- und Prüfverfahren, die hier weiterentwickelt werden.
Zuverlässigkeit von Implantaten und Biostrukturen
Die langfristige Funktionalität von Implantaten hängt von Werkstoffauswahl, Biokompatibilität und mechanischer Belastbarkeit ab. Hier werden Prüfmethoden, Materialentwicklungen und interdisziplinäre Ansätze für sichere medizinische Anwendungen vorangetrieben.
Zuverlässigkeit mechatronischer und adaptronischer Systeme
Im Mittelpunkt stehen Ursachen von Ausfällen sowie die zuverlässige Gestaltung komplexer Systeme aus Elektronik, Sensoren und Aktuatoren – insbesondere im Hinblick auf deren Wechselwirkungen und funktionale Sicherheit.
Additiv gefertigte Bauteile und Strukturen
Additive Fertigung ermöglicht komplexe, hochfeste Bauteile mit nahezu unbegrenzter Gestaltungsfreiheit. Dieser Arbeitskreis beschäftigt sich mit Anforderungen wie Betriebsfestigkeit, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit solcher Bauteile.

Weiterführende Links